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Tarifliche Weiterentwicklungen ab Januar 2026

 

An unsere Mitglieder – Stand der Tarifverhandlungen KTD
(Kirchlicher Tarifvertrag Diakonie, Nordkirche)


Liebe Kolleg:innen,

wir möchten Euch heute über den aktuellen Stand der Tarifverhandlungen informieren.
Nach intensiven Gesprächen zwischen der Verhandlungsgruppe und dem Arbeitgeber konnten bereits einige wichtige Fortschritte erzielt werden. Andere Punkte sind dagegen noch offen oder werden zu einem späteren Zeitpunkt weiterverhandelt. Nachfolgend geben wir Euch einen Überblick über die bisherigen Ergebnisse, geplante Maßnahmen und die noch offenen Fragen.

Entgelterhöhungen: Spürbare Verbesserungen in zwei Stufen

Ein zentrales Ergebnis der bisherigen Verhandlungen sind zwei zeitlich gestaffelte lineare Entgelterhöhungen. Diese sehen wie folgt aus:

  • Zum 1. März 2026 erfolgt eine lineare Erhöhung der Tabellenentgelte um 3 %.
  • Zum 1. April 2027 ist eine weitere lineare Erhöhung um 2 % vorgesehen.

Diese Erhöhungen betreffen alle Beschäftigten und tragen zur Anerkennung der gestiegenen Anforderungen sowie zur Abfederung der allgemeinen Preisentwicklung bei.

Deutliche Aufwertung von Zulagen und Zuschlägen ab April 2027

Auch im Bereich der Zulagen konnten spürbare Verbesserungen durchgesetzt werden, insbesondere für Beschäftigte im Schicht- und Bereitschaftsdienst. Ab dem 1. April 2027 gelten folgende Neuerungen:

  • Der Nachtzuschlag wird auf 17,5 % angehoben (bisher: 15 %).
  • Die Wechselschichtzulage steigt auf 140 € monatlich.
  • Die Schichtzulage wird auf 80 € monatlich erhöht.
  • Für Sonntagsarbeit gilt künftig ein Zuschlag von 50 % (bisher: 25 %).
  • Bereitschaftsdienste außerhalb von Krankenhäusern werden mit einem Faktor von 0,5 in die Arbeitszeitbewertung aufgenommen, was eine verbesserte Vergütung bedeutet.

Diese Änderungen stellen einen wichtigen Schritt zur besseren Anerkennung der besonderen Belastungen im Schichtbetrieb und an Wochenenden dar.

Zudem konnten folgende strukturelle Verbesserungen im Tarifvertrag erreicht werden:

  • Ab dem Januar 2026 wird für die Entgeltgruppen E1 und E2 eine neue Stufe 5 eingeführt. Das ermöglicht langjährig Beschäftigten in diesen Gruppen künftig einen weiteren Aufstieg innerhalb der Entgelttabelle. Dieser Punkt stärkt die berufliche Perspektive insbesondere für Kolleg:innen in den unteren Entgeltgruppen.
  • Ebenfalls zum Januar 2026 wird der § 3 Abs. 11 ergänzt:
    Neu: (11) Beschäftigte müssen über Beschwerden und Behauptungen tatsächlicher Art, die für sie ungünstig sind oder ihr nachteilig werden können, vor Aufnahme in die Personalakte gehört werden. 2Die Äußerung ist zur Personalakte zu nehmen.
    Damit erhalten Beschäftigte ein Recht auf Einsicht in ihre Personalakte sowie das Recht, dort eine Stellungnahme beizufügen.

Erhöhungen für Auszubildende

Auch die Auszubildenden sollen von den Verbesserungen profitieren. Zum 1. März 2026 wird es eine Entgelterhöhung geben. Für die Auszubildenden in der Pflege wurde bereits ein Festbetrag von 75 € monatlich vereinbart. Dieser Betrag wird nun in einen Prozentsatz umgerechnet, der dann als lineare Erhöhung auf alle Ausbildungsbereiche übertragen und tariflich festgeschrie-ben wird. Diese Regelung trägt der besonderen Verantwortung für die Nachwuchskräfte im Sozial- und Gesundheitswesen Rechnung.

Noch nicht entschiedene Themen – Vertagung auf den 24. September 2025

Einige tarifliche Fragen konnten bislang nicht abschließend geklärt werden. Sie sollen in einem weiteren Verhandlungstermin am 24. September 2025 behandelt werden. Es handelt sich um folgende Punkte:

  • Die Neuregelung der Treueleistung
  • Die Frage nach der Einführung eines zweiten Gewerkschaftstags
  • Die Gewährung eines Krankengeldzuschusses bereits ab dem ersten Beschäftigungsjahr

Wir setzen uns auch in diesen Punkten weiterhin für Lösungen ein, die Euch – unseren Mitgliedern – konkrete Verbesserungen bringen.

 

Mit solidarischen, gewerkschaftlichen Grüßen
Eure Verhandlungsgruppe

Finja Jensen

 

 

 


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